Eine junge Katze wird von den meisten (erwachsenen) Katzen ohne grössere Probleme aufgenommen bzw. akzeptiert, wenn die bereits zuhause lebende ältere Katze keine Einzelkatze bislang war. Natürlich können Sie aber auch keiner betagten Katze ein aufgewecktes und verspieltes Kitten vor die Nase setzen. Dann lieber gleich zwei relativ gleich junge (alte) Kitten. Bitte vereinbaren Sie mit dem Züchter - falls unter keinen Umständen eine Integration Ihres neuen Mitbewohners möglich ist - ein Rückgaberecht!
Meine eigene Erfahrung:
Meine ersten Birmas, zwei Jungs (Halbbrüder, kamen zusammen zu mir) waren ca. 2,5 und 3 Jahre alt wie unser "Nachzügler" (auch ein Birma-Kater, 12 Wochen alt, aus einer anderen Zucht) eingezogen ist und wir hatten keinerlei Probleme. Dem "Neuzugang" wurde nach dem Transport gleich das Katzenklo gezeigt und von ihm auch sofort benützt. Wie er herausgekommen ist wartete schon der Jüngere meiner beiden Jungs und schnupperte ihn ganz neugierig ab. nach weiteren 15 Minuten sassen die beiden bereits zusammen auf dem Kratzbaum und fingen vorsichtig an miteinander zu spielen. Alles ging so schnell ich konnte es selbst nicht fassen. Das ist ein Traumbeginn einer Freundschaft und mir ist klar, dass es sicher nicht immer so komplikationslos verläuft.
Mein Ratschlag:
Empfohlen wird, den "Neuzugang" ein paar Minuten noch im Transportkennel zu belassen um die bereits vorhandenen Katzen mit der Tatsache, dass eine neue zusätzliche Katze jetzt da ist und dem Geruch des neuen Familienmitgliedes nicht zu überfordern. Nicht nur der Neuzugang riecht anders, sondern auch der Transportkennel. Nach dieser ersten Phase können Sie schon erahnen wie Ihre vorhandenen Katzen auf den Neuankömmling in etwa reagieren. Sie sollten interessiert, aufmerksam aber in keinster weise aggressiv reagieren. Man kann auch sicherheitshalber die vorhandenen Katzen sowie den Neuzugang mit neutralen Katzenpuder (was z. B. auch bei Ausstellungen verwendet und verkauft wird) benutzen und alle Katzen leicht damit einpudern. Dadurch haben dann alle Katzen in etwa den gleichen Geruch und damit wird auch die Akzeptanz des Neuzuganges gefördert.
Die beste Möglichkeit eine Freundschaft zu schliessen ist das Spiel. Spielen Sie mit allen Ihren Katzen und geben Sie Ihren bereits in Ihrem Haushalt lebenden Katzen noch mehr Streicheleinheiten wie sonst, die vorhandenen Katzen sollen nicht das Gefühl haben, dass sie jetzt nicht mehr wichtig sind. Das Sie bei einem Neuzugang ein paar Tage bei Ihren Katzen zu Haus bleiben sollen versteht sich (hoffentlich) von selbst (Wochenende oder ein paar Tage Urlaub nehmen). Sie sollten auch ein zusätzliches Tellerchen und Wasserschale für das Futter und Wasser des Neuankömmlings bereitstellen, damit kein Futterneid entsteht.
In jeder Gruppe gibt es eine Reihenordnung und auch dem Neuzugang wird das von den bereits eingelebten Katzen "mitgeteilt", Sie sollen nicht eingreifen wenn es zwischenzeitlich leichte Differenzen gibt, die Katzen müssen das unter sich ausmachen - mit Ausnahme es würde sich ein schlimmer Streit entwickeln wo auch Blut fliessen könnte. Meist reicht dann aber auch nur eine etwas erhobene Stimme und es kehrt wieder Ruhe ein. In der Regel ist der Älteste der Ranghöchste und der Jüngste der Rangniedrigste. Kitten und Jungtiere bezeugen durch Putzen und durch "Toilettenpflege", dass sie die Rangordnung akzeptieren (zusätzliche zuscharren der Hinterlassenschaften).